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Franz Wanner (Zürich, Berlin)
Dual Use, Franz Wanner, 2016, 19 min
Mind the Memory Gap, Franz Wanner, 2022, 14 min
25. Mai 2023, 18:30 Uhr
Filmpodium
Nüschelerstrasse 11
8001 Zürich
Ein videografischer Vortrag und ein Gespräch zwischen Fabienne Liptay und Franz Wanner behandeln Kulturen des Bereinigens, Verdrängens und Vergegenwärtigens. Ausgehend von der Installation Dual Use, die Tendenzen gesellschaftlicher Militarisierung beleuchtet und eine parlamentarische Anfrage auslöste, entwirft Wanner einen Bogen zu seiner aktuellen Arbeit Mind the Memory Gap. Unter diesem Titel führt er die 2020 begonnene Untersuchung von Auswirkungen der im NS-Regime massenhaft praktizierten Ausbeutung durch Zwangsarbeit fort.
Filipa César (Berlin) und Sónia Vaz Borges (Philadelphia; online)
Filme, Gespräche, Archivmaterialien
Navigating the Pilot School, Filipa César & Sónia Vaz Borges, 2016, 12 min
Mangrove School, Filipa César & Sónia Vaz Borges et al, 2022, 34 min
14. November 2022, 18:30 Uhr
Filmpodium
Nüschelerstrasse 11
8001 Zürich
Die Künstlerin und Filmemacherin Filipa César beschäftigt sich seit 2011 mit Guinea-Bissau. Mit den Filmemachern Sana Na N’hada und Flora Gomes reanimiert sie die Filmgeschichte und den Befreiungskampf des westafrikanischen Landes in künstlerischen, kuratorischen und diskursiven Aktionen. Zwei gemeinsam mit Sónia Vaz Borges entstandene Kurzfilme stellen das Thema der dekolonialen Erziehung ins Zentrum. Ein Abend mit Filmen, Gespräch und Archivmaterialien.
Ute Holl (Basel)
Vortrag mit anschliessendem Screening
Bilderkrieg, BRD 1987, Harun Farocki
19. Mai 2022, 18:00 Uhr
Filmpodium
Nüschelerstrasse 11
8001 Zürich
Übertragung heißt eine Videoarbeit Harun Farockis, die seit 2007 am Limmatplatz zu sehen ist. Die Veranstaltungsreihe des Farocki Forums greift den Titel auf und lädt einmal pro Semester zu Vorträgen oder Gesprächen ins Filmpodium ein. Farockis Bilderkrieg (1987) ist eine vielschichtige Reflexion über die Zusammenhänge zwischen Bildtechnologien, Datafizierung und den Dialektiken der Aufklärung. Albrecht Meydenbauers Erfindung der Fotogrammetrie ab Mitte des 19. Jahrhunderts ermöglichte es, Fassaden nicht mehr vor Ort unter Einsatz des eigenen Körpers vermessen zu müssen, sondern in sicherer Distanz mittels Fotografien. Eine folgenreiche Episode in der langen Geschichte der fortschreitenden Trennung von Auge und Blick.
In ihrem Vortrag skizziert Ute Holl die Geschichte der Fotogrammetrie als Vorgeschichte gegenwärtiger Verrechnungen der Welt zu virtuellen Daten-Umgebungen. Was Harun Farocki in verschiedenen seiner Filme als «operative Bilder» (Bilder, die handeln, Bilder als Interfaces) untersucht hat, verdichtet sich zu einem «Metaverse». Dort lernen wir, uns zu verhalten: im Sozialen, in der Produktion, der Unterhaltungsindustrie. Künftige Kulturtechniken werden ohne die Fertigkeit, in diesen Umgebungen schnell und gezielt zu operieren, nicht mehr zu bewältigen sein. Aufgrund seiner Anschaulichkeit, aber auch aufgrund des ökologisch bedenklichen Energieverbrauchs unseres Datenverkehrs tritt das virtuelle Universum in ernstzunehmende Konkurrenz zu älteren kulturellen oder natürlichen Umwelten. Was tun? Was nicht?
Screening mit anschliessendem Gespräch
Zum Vergleich, D 2009, Harun Farocki
5. Mai 2022, 19:00 Uhr
Völkerkundemuseum
Pelikanstrasse 40
8001 Zürich
Raum: Hörsaal, PEA
Das Interesse für Ethnologie durchzieht Harun Farockis Filme. Besonders deutlich kommt es in Zum Vergleich zum Ausdruck. Der Film besteht aus präzisen, unkommentierten Beobachtungen der Ziegelproduktion in verschiedenen Ländern der Erde. Das Spektrum reicht von handwerklichen Methoden in Burkina Faso oder Indien über die industrielle Fertigung in Mitteleuropa bis hin zu digitalen Entwurfsprozessen von Fassaden an der ETH Zürich. «Meine Montage soll die drei gänzlich verschiedenen Arbeitsweisen vergleichen und in der Ähnlichkeit das Verschiedene entdecken. Weltzusammenhang ohne Totalisierung», schreibt Farocki in einem ersten Exposé 2003.
Im Anschluss an den Film diskutieren Mareile Flitsch, Direktorin Völkerkundemuseum UZH, und Volker Pantenburg, Professor für Filmwissenschaft an der Universität Zürich. Dabei loten sie Schnittmengen und Unterschiede zwischen ethnographischer Forschung und dokumentarischen Filmpraktiken aus.
Eine gemeinsame Veranstaltung des Völkerkundemuseums und des Farocki Forums am Seminar für Filmwissenschaft der UZH. Zum Vergleich wird als 16-mm-Kopie gezeigt. Francis Kéré, der Architekt der im Film porträtierten Gando Grundschule in Burkino Faso, wurde jüngst mit dem renommierten Pritzker-Architekturpreis ausgezeichnet.
Platzzahl begrenzt, Anmeldung Tel: 044 634 90 11 oder E-Mail.
Weitere Informationen finden sich auf der Website des Völkerkundemuseums.