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Dr. Giorgio Trumpy, Senior Researcher, Materialanalyse für Kulturgut giorgio@trumpy.eu
Dr. David Pfluger, wissenschaftlicher Mitarbeiter Filmrestaurierung david.pfluger@uzh.ch
Lutz Garmsen, Diplom Designer, Engineering info@oscilux.de
Martin Weiss, IT und Filmrestaurierung martin.weiss2@uzh.ch
In nationalen, öffentlichen und privaten Filmarchiven lagern Millionen von analogen Filmen, die darauf warten, digitalisiert zu werden – ein riesiger potenzieller Markt, den es zu erschliessen gilt.
Die heute existierenden Digitalisierungsverfahren basieren auf weitgehend arbiträren Entscheiden von Archivaren, Technikern und Color Gradern. Dies ist nicht nur aus archivarischer Sicht bedenklich, es stellt auch eine Verschwendung von Geld, Zeit und Ressourcen dar.
Scan2Screen entwickelt erstmals einen Digitalisierungsprozess, bei dem die digitalisierten Farben so wiedergeben werden, wie sie in Übereinstimmung mit historischen Projektionstechniken auf der Leinwand erscheinen. Ermöglicht wird dies durch einen interdisziplinären Ansatz, der filmhistorisches Know-how und physikalische Messungen mit der Entwicklung eines Filmscanners und -projektors sowie Bildprozessierungssoftware kombiniert.
Forschungslücken
Die heute üblichen Digitalisierungs-Workflows beruhen auf einer Abfolge von Black-Box-Operationen – sowohl auf der Ebene der Hardware wie der Software. Die verfügbaren Filmscanner wurden ursprünglich für die Filmproduktion und nicht für die Digitalisierung von historischem Filmmaterial entwickelt. Das hat unter anderem zur Folge, dass ihre Funktionsweise nur lückenhaft dokumentiert ist und viele Parameter fest definiert sind ohne die Möglichkeit, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu berücksichtigen oder die Parameter an neue Verfahren und Formate anzupassen.
Innovation
Scan2Screen ermöglicht einen umfassenden und voll automatisieren Digitalisierungsworkflow, der alle Aspekte der Farberscheinung auf der Kinoleinwand berücksichtigt. Dabei wird der Tatsache Rechnung getragen, dass die verschiedenen historischen Farbfilmprozesse auf sehr unterschiedlichen Verfahren mit spezifischen physikalischen Eigenschaften beruhen. Dies geschieht mittels eines modularen und flexiblen multispektralen Scanners, der sowohl die Farben als auch die Bildinformationen in einem wissenschaftlich fundierten und detailliert dokumentierten Prozess erfasst.
Damit reduziert Scan2Screen die kostspieligen menschlichen Eingriffe in der Postproduktion und dem Color Grading massiv und ersetzt sie durch einen automatisierten Workflow. Nur wenn alle relevanten Informationen zur Farbe und Bildstruktur des analogen Filmmaterials erfasst werden, ist es möglich, Digitalisate zu erzeugen, die sich fortlaufend an die sich ständig verändernden Anforderungen – u.a. bezüglich Auflösung, Farbumfang und Kontrastverhalten – anpassen lassen. Dieses Vorgehen garantiert eine nachhaltige Lösung im äusserst dynamischen Feld der internationalen Standards und Formate in der digitalen Domäne.
Scan2Screen entwickelt einen umfassenden und vollständig transparenten Digitalisierungsprozess und berücksichtigt damit zentrale restaurierungsethische Desiderate.
cinegrell postproduction GmbH, Zürich, Filmrestaurierung und Digitalisierung
JMO Illumination Optics, Julius Muschaweck
Bridge Discovery des Schweizerischen Nationalfonds