Navigation auf uzh.ch

Suche

Seminar für Filmwissenschaft

43. Solothurner Filmtage (21.–27.01.2008)

Digitaler Roll-out: Filmverleih und Projektion im Umbruch

Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit hat auch in der Schweiz der Umbruch zur digitalen Distribution, der digitale Roll-out, begonnen.

Noch muss aber die Frage geklärt werden, ob dieser Umbruch so gestaltet werden kann, dass kein Zwei-Klassen-System entsteht und die Angebotsvielfalt gewährleistet ist. Denn insbesondere Studio-Kinos und Verleiher von Arthouse-Filmen befürchten, von Hollywood-Standards an den Rand gedrängt zu werden. Für die Kinos entstehen durch den Umbruch zur digitalen Projektion massive Kosten. Es steht zur Debatte, wer diese Kosten übernimmt, denn die Verleiher profitieren einseitig. Für sie entfällt die Notwendigkeit, Filmkopien finanzieren zu müssen. Die deutsche Filmförderungsanstalt FFA hat ein Solidar-Modell entwickelt, das dieses Problem lösen sollte.

Vertreter des BAK, des Schweizerischen Verbands für Kino und Filmverleih ProCinema sowie der FFA diskutieren dieses kulturpolitisch brisante Thema mit Repräsentanten der Studiofilmbranche.

TeilnehmerInnen: Bea Cuttat (Verleiherin, Look Now), René Gerber (Geschäftsleiter ProCinema), Laurent Steiert (BAK), Frank Völkert (Stellv. Vorstand FFA).

Moderation: Barbara Flückiger, Seminar für Filmwissenschaft, Universität Zürich.

Stadttheater, Dienstag 22.1.2008, 16:00–17:30

Schön und kantenlos

Handwerklich befindet sich der aktuelle Schweizer Spielfilm auf hohem Niveau, kommt formal solide oder gar ausgeklügelt daher und darf in visueller Hinsicht durchaus als schön bezeichnet werden. Inhaltlich jedoch macht sich ein Hang zur Harmlosigkeit bemerkbar: Meist wird, so scheint es, auf erzählerische Innovation ebenso verzichtet wie auf politisch brisante Themen. Das Ergebnis sind Filme, die zwar schön, aber auch kantenlos sind.

Das Filmjahrbuch CINEMA beschäftigt sich in seiner neuesten Ausgabe mit dem Thema «Schön» und widmet sich u.a. der besagten Kantenlosigkeit. Gemeinsam mit Schweizer Filmschaffenden wird nach den Gründen für den fehlenden Mut zum Wagnis im Schweizer Film gesucht, ein Phänomen, das nicht nur in den Bereichen Kino und Fernsehen spürbar ist, sondern auch in Diplom- und anderen Kurzfilmen.

Inwieweit begünstigt die Filmförderung durch den Bund eine inhaltliche Nivellierung? Wie beeinflusst das engmaschige Netz an Vorgaben den Bereich der Fernsehproduktion? Und wie gehen die Institutionen der Filmausbildung mit der Herausforderung um, den Studierenden einerseits bei der Entwicklung eines eigenständigen künstlerischen Ausdrucks zu helfen und ihnen ein Gespür für gesellschaftlich relevante Inhalte zu vermitteln, sie andererseits möglichst realitätsnah auf die Situation nach der Ausbildung vorzubereiten?

TeilnehmerInnen: Margit Eschenbach (Leitung Studiengang Film BA/MA, Zürcher Hochschule der Künste), Denis Rabaglia (Regisseur), Susann Wach Rózsa (Redaktorin / Producer Fernsehfilme SF), Filip Zumbrunn (Kameramann).

Moderation: Laura Daniel, Filmwissenschaftlerin, Zürich.

Stadttheater, Freitag 25.1.2008, 16:00–17:30