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zu Gast am Seminar für Filmwissenschaft der UZH
8. bis 10. November 2022
Laura Mulvey gehört seit Mitte der 1970er Jahre zu den originellsten und bedeutendsten Film- und Kulturtheoretikerinnen. Das feministische Filmdenken wäre ohne ihre bahnbrechenden Beiträge schwer vorstellbar. Weniger bekannt ist ihre Arbeit als Ausstellungskuratorin und Regisseurin, meist in Co-Regie mit Peter Wollen. Auf Einladung des Seminars für Filmwissenschaft der Universität Zürich stellt Mulvey diese Seite ihres Schaffens in Veranstaltungen im Kino Xenix und dem Cabaret Voltaire vor.
Revisiting Kahlo/Modotti 1982/2022
Dienstag, 8. November, 20:00 Uhr
Cabaret Voltaire
1982 wurde in der Londoner Whitechapel Gallery die Ausstellung Kahlo/Modotti von den Kurator:innen Laura Mulvey und Peter Wollen eröffnet. Gegenstand waren die Zusammenarbeit und die Arbeiten der mexikanischen Künstlerinnen Frida Kahlo und Tina Modotti. 40 Jahre später zeigt das Cabaret Voltaire, anlässlich des ersten Besuchs Laura Mulveys in Zürich, ausgewählte Materialien aus dem Zusammenhang dieser Ausstellung. Zu sehen sind Fotografien, Texte, Audioaufnahmen und ein Film, die den Kontext der 1980er Jahre beleuchten.
In einem Abendvortrag am 8. November blickt Mulvey zurück auf die Ausstellung.
Crystal Gazing
Mittwoch, 9. November, 18:00 Uhr
Kino Xenix
Regie: Laura Mulvey/Peter Wollen, Kamera: Diane Tammes, Produktion: British Film Institute, Channel 4 UK 1982; 92’ OV (Digital, Farbe) Mit Gavin Richards, Lora Logic, Mary Maddox, Jeff Rawle
Nach Penthesilea (1974), Riddles of the Sphinx (1977) und dem kürzeren Amy (1980) war Crystal Gazing der vierte gemeinsame Film von Mulvey und Wollen. Im London der frühen Thatcher-Ära treffen vier Figuren aufeinander: Ein Science-Fiction-Illustrator, der unverschuldet arbeitslos wird; eine Punk-Musikerin, gespielt von Lora Logic (zuvor Saxophonistin bei X-Ray Spex); ein PhD-Kandidat, dessen ambitionierter Versuch, Charles Perraults Märchen vom Gestiefelten Kater semiotisch und psychoanalytisch zu lesen, auf wenig universitäre Gegenliebe stösst; schliesslich eine Interpretin von Satellitenfotos mit Affinität zu Zauberei und Glaskugeln. Crystal Gazing verknüpft diese biographischen Fäden lose, balanciert zwischen Schicksal und Zufall und fragt nach der Funktion von Fiktion und Utopie in einem düsteren, von Rezession gezeichneten Grossbritannien.
Im Anschluss an den Film findet ein Gespräch zwischen Laura Mulvey und Volker Pantenburg statt.
Women’s Time / Cinematic Time
Donnerstag, 10. November, 14:00 bis 17:00 Uhr
Seminar für Filmwissenschaft, Raum AFL-E-015
Workshop mit Doktorierenden
Am 10. November bietet Laura Mulvey unter dem Titel “Cinematic Time / Women’s Time” einen Doktoratsworkshop an. Der Workshop widmet sich Mulveys aktueller Arbeit an den Übergängen von Filmgeschichte, Technik und Gender und richtet sich an Doktorierende der Filmwissenschaft, aber auch anderer verwandter Fächer.