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Die Programme des Forschungskolloquiums aus den vergangenen Semestern finden Sie im Archiv.
Termin | Referent:innen |
9. Oktober |
Philipp Blum (Universität Zürich) Im Rahmen meines Habilitationsprojekt zum Film-Natur-Begriff, das heisst der Begriffsbildung der Natur durch den Film, habe ich mich bisher mit Grundlagen der filmischen Begriffsbildung und der Signifikanz von Natur im und als Film auseinandergesetzt. In diesem Rahmen haben mich bisher der Film als Dispositiv sinnlicher Begriffsbildung und dabei seine Verstrickung einerseits in das Anthropozän, andererseits seine Stellung in einer Ökologie der Wahrnehmung vor dem Hintergrund der Natur/Kultur-Differenz und ihrer Herausforderung durch filmische Naturanschauung beschäftigt. Weiterhin habe ich mich mit dem Film als begriffsbildender Praxis vor dem Hintergrund seiner Wahrnehmungskonfigurationen, seiner sinnlichen und intellektuellen Ambiguität als Ereignis und Zeichen-Text beschäftigt. Nun geraten vor dem Hintergrund des Films als begrifflicher Praxis innerfilmische Verhältnisse zum jeweiligen Grad der Fiktionalisierung und zur ästhetischen Substanz des filmischen Zeichens in den Blick, die ich in den Differenzachsen von ‚fiktional/faktual‘ und ‚animiert/photographiert‘ diskutiere. Mein Vortrag im Forschungskolloquium stellt diese Thematiken und ihr Verhältnis zur filmischen Begriffsbildung der Natur vor. Es geht also um einen Einblick in aktuellen Arbeitsstand des Projekts, in dem die verschiedenen ‚Akzente‘ oder ‚Slangs‘ vorgestellt und diskutiert werden sollen, in und mit denen Film ‚seinen‘ Natur-Begriff zum Sprechen bringt. Eingebettet findet sich dieser Zustandsbericht als Einblick in das Projekt in einen Rückblick auf bisher erarbeitetes und einen Ausblick auf noch zu erarbeitendes in der Form, Formulierung und Formation des Film-Naturbegriffs am Beispiel der Wildnis. |
13.November |
Benjamin Thomas (Université de Strasbourg) The aim of this conference is to bring to light how films can produce modes of perception that can be described as ecological. In other words, we will consider the capacity of images to configure relational realities. The films we will discuss will be contemporary to the sharp consciousness of an impending ecological crisis, whether or not they take the relationship with the environment as their explicit theme. But we will also take into account films from the early 20th century. Indeed, as iconology teaches us, forms appearing in a specific context to express specific meanings can be recognized in another context, decades away, as fit to express other (unexpected) meanings. And if it is so, it is because their very aesthetic structure allows such a shift. That is precisely an aesthetical (and to some extent anthropological) propensity of some images to shape and activate affects of interdependencies that we will investigate. |
20.November |
Roland Meyer (UZH/ZHdK) Mit KI-Videotools wie Sora, Runway oder Luma lassen sich heute hyperrealistische Videosequenzen auf Basis schlichter Prompts oder blosser Standbilder generieren. Doch die synthetischen Bildwelten, die dabei entstehen, folgen ihren eigenen Gesetzen: Ursache und Wirkung scheinen hier weitgehend entkoppelt, Körper verlieren ihre vermeintliche Stabilität, und räumliche Zusammenhänge lösen sich im kontinuierlichen Flow der Bilder auf. Der Vortrag skizziert Ansätze zu einer Ästhetik synthetischer Medien und fragt nach deren infrastrukturellen Bedingungen. |
4. Dezember |
Kaveh Askari (Michigan State University) Is it time to take the dubbed voice as seriously as we have taken many of the other technical and aesthetic elements of transnational cinema history? Between the poles of distribution history and cultural reception were networks of performer-workers, sound engineers, and manufacturers of dubbing equipment whose labor gave structure, often conspicuously, to that vital property of the moving image: its ability to circulate. At a moment when digital forms of immersive dubbing have transformed longstanding norms in localization, what can attention to the early decades of dubbing, in places far from capital-intensive media centers, reveal about the sonic labor of localization? |