Navigation auf uzh.ch
Dokumentarfilme zu zeigen ist in Vermittlungskontexten überaus beliebt – nicht zuletzt wegen der Vielfalt an Themen und Sujets, denen sich die Filme widmen. In der vermittelnden Auseinandersetzung mit den Werken sind darüber hinaus grundlegende Fragen des dokumentarischen Arbeitens und der dokumentarischen Form zentral. Die Sujets lassen sich häufig nur auf der Folie der künstlerischen Konzepte, der gestaltenden Eingriffe in die Wirklichkeit, verstehen. Erst auf der Basis der ökonomischen, ethischen, bildpolitischen und ästhetischen Entscheidungen, die das Filmen der Wirklichkeit erfordert, lassen sich dokumentarische Arbeiten in angemessener Weise reflektieren und einordnen.
Beobachtende, essayistische, experimentelle, animierte, inszenierte, erzählende, performative, autor*innen-zentrierte oder kollektiv erarbeitete: Vielfältige Formen loten mit ihren verschiedenen Ansätzen des dokumentarischen Arbeitens das Verhältnis zur Wirklichkeit permanent neu aus. Entsprechend sollte eine differenzierte Beschäftigung mit dem Dokumentarfilm auch in vermittelnden Kontexten diese Vielfalt und Vielschichtigkeit der Gattung einbeziehen.
Vor dem Hintergrund gattungsspezifischer Fragestellungen reflektieren und diskutieren Gäste aus der Schweiz und aus Deutschland gemeinsam mit den Workshopteilnehmer*innen die Potenziale der Vermittlung dokumentarischer Formen. Vorgestellt werden Praktiken der rezeptiv-analytischen Vermittlungsarbeit neben solchen aus der Filmpraxis. Dabei werden sowohl zeitgenössische als auch historische Filmbeispiele einbezogen. Darüber hinaus rücken die Kontexte der Vermittlungsarbeit, beispielsweise Schulen, Hochschulen, Kinos, Filmfestivals usw., ebenso in den Fokus wie die Rolle der Vermittler*innen und die Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen und (jungen) Erwachsenen.
Konzeption: Jan Sahli und Stefanie Schlüter (Seminar für Filmwissenschaft).
Veranstaltungszeit: Donnerstag, 11. Mai & Freitag, 12. Mai 2023
Veranstaltungsort: Hörsaal Y10-G03/04, Universität Zürich, Campus Irchel (Winterthurerstrasse 190, 8057 Zürich)
Anmeldung bis zum 25.4.2023: jsahli@fiwi.uzh.ch (Jan Sahli)
09.00-09.15 | Ankommen & Kaffee |
09.15-09.45 | Jan Sahli & Stefanie Schlüter: Begrüssung & Einführung |
09.45-11.00 | Matthias Kuhl: Chancen der Vermittlung dokumentarischer Formen in schulischen Rahmenbedingungen |
11.00-11.15 | Kaffeepause |
11.15-12.30 | Lilo Wullschleger: Sensibles Terrain: Dokumentarische Methodik in der Sozialarbeit |
12.30-14.00 | Mittagspause |
14.00-15.15 | Volko Kamensky: Sound Tracks – Spurensuche im Dokumentarfilm |
15.15-15.30 | Kaffeepause |
15.30-16.45 | Gudrun Sommer: ZUMUTUNGEN. Content Notes und Trigger Warnings in der Filmvermittlung |
16.45-17.00 | Kurzresumée |
18.15-20.45 |
Abendprogramm im Kino Xenix CHRIS THE SWISS (Anja Kofmel, CH, KR, FIN, DE 2018) Kino Xenix (Kanzleistrasse 52, 8004 Zürich) |
09.00-09.15 | Ankommen & Kaffee |
09.15-10.30 | Luc-Carolin Ziemann: Vom Inhalt zur Form und retour. Einladung zum pädagogischen Jiu-Jitsu in der Filmvermittlung von CHRIS THE SWISS und anderen Dokumentarfilmen |
10.30-10.45 | Kaffee |
10.45-12.00 | John Wäfler: Spielen mit Dokumentarfilmen |
12.00-12.45 | Diskussion & Abschluss |