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9.–10. Juni 2016,
Tagung an der Universität Zürich,Seminar für Filmwissenschaft
Tagungsleitung: Prof. Dr. Jörg Schweinitz
Mitorganisation und Tagungsbüro: Carla Engler
Tagungsprogramm // Conference program (PDF, 2 MB)
Hugo Münsterbergs The Photoplay (Das Lichtspiel) gilt als erste systematische Filmtheorie mit einem akademischen Gepräge. Sie entstand und erschien 1916 in einer medialen und diskursiven Konstellation, die vielfältige Facetten aufweist, denen nachzugehen sich lohnt. Im Kino hatte sich gerade der lange Spielfilm durchgesetzt; neue narrative Möglichkeiten und Mittel des Films wurden praktisch erschlossen und theoretisch reflektiert; man führte rege Debatten über den Film, seinen kulturellen Wert oder Unwert, seinen Beitrag zur nervösen Welt der Moderne, zur ästhetischen Erziehung und über sein Verhältnis zu den tradierten Künsten. Erste filmästhetische Utopien wurden verfasst, aber auch eher handwerklich orientierte Manuals. In der Psychologie waren wahrnehmungspsychologische Theorien und Experimente en vogue und die angewandte Psychologie war auf dem Vormarsch. Zudem herrschte Krieg und Fragen der Propaganda kamen auch beim Blick auf das Kino ins Spiel. Im Schnittpunkt all dessen entstand The Photoplay.
Unsere Tagung möchte Beziehungen zwischen Münsterbergs Filmtheorie und Entwicklungen wie diesen mit Blick auf europäische und amerikanische Kontexte nachgehen. Willkommen sind aber auch Beiträge, welche die diskontinuierliche Rezeptionsgeschichte des Buches untersuchen.
Die Konferenz wird zweisprachig abgehalten mit Beiträgen und Diskussionen in deutsch und englisch.
Für Tagungsbeiträge in deutscher Sprache bitten wir um ein längeres englischsprachiges Abstract (1–2 Seiten) bis zum 1. Juni 2016. Für die einzelnen Tagungsbeiträge ist jeweils eine Sprechzeit von 30–35 Minuten (einschliesslich der Präsentation von Filmclips) vorgesehen, danach sind weitere 15–20 Minuten für die Diskussion reserviert.