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Seminar für Filmwissenschaft

Tagung «Filmische Ironie – Die Ironie des Films», 12.–13. Juni 2014

Tagung am Seminar für Filmwissenschaft der Universität Zürich,
Leitung: Prof. Dr. Jörg Schweinitz
Organisation und Tagungsbüro: MA Kristina Köhler, Selina Hangartner

Donnerstag, 12. Juni, 9:30 – 12:45 und 14:00 – 18:30 Uhr und
Freitag, 13. Juni, 9:30 – 13:00 und 14:30 – 18:00 Uhr

Tagungsort: Universität Zürich - Zentrum, Rämistrasse 71, Raum E 13 (Senatssaal)

Das detaillierte Tagungsprogramm steht hier zum Download bereit:

Programm «Filmische Ironie» (PDF, 96 KB)

 

Über Ironie ist in den letzten Jahren vor allem als Charakteristikum des postmodernen Kinos, ja postmoderner Kultur überhaupt, viel geschrieben worden. Vor diesem diskursiven Hintergrund sind auch theoretische Neuannäherungen an Ironie, so unterschiedliche wie die von Linda Hutcheon oder Richard Rorty, erschienen. Mit Ansätzen wie diesen lassen sich weit über den aktuellen Bezug hinaus ironische Äusserungen, auch solche des Films, analysieren. Tatsächlich verfügt das Kino seit jeher über das Register der Ironie. Das ist punktuell immer wieder angemerkt worden, theoretisch wie historisch übergreifend ist aber über die Ironie des Films bislang wenig nachgedacht und geschrieben worden. Wenn im frühen Kino etwa in The Big Swallow (James Williamson, GB 1901) ein filmfeindlicher Herr die Kamera ver- schluckt, wenn Ernst Lubitsch in seinen Stummfilm-Komödien die Uneigentlichkeit vieler seiner Inszenierungen, Figuren und Handlungen, spürbar werden lässt, wenn in Wir Wunderkinder (Kurt Hoffmann, D 1958) die Erfolge des Wirtschaftswunders beschworen werden, wenn Vera Chytilovás Film Sedmikrásky (Tausendschönchen, CSSR 1966) einen sehr speziellen Blick auf die sozialistische Moderne wirft oder Frederico Fellini in E la nava va (I/F 1983) Ereignisse am Vorabend des Ersten Weltkriegs präsentiert, so sind alle diese Fälle – und die Beispielreihe liesse sich mühelos erweitern – auf höchst unterschiedliche Weise von Ironie geprägt.

Die Fachtagung an der Universität Zürich möchte sich – weit über den Horizont der Postmoderne hinaus – mit Blick auf Fälle aus der ganzen Filmgeschichte der ironischen Dimension annähern, Formen und Fälle filmischer Ironie thematisieren und zur Diskussion stellen. Dabei soll neben dem Zusammenspiel von Sprache, Ton und Bild als Medien des Ironischen vor allem die Frage nach der Ironie des Bildes fokussiert werden. Auf welche Weise werden Bilder ‹uneigentlich›, also ironisch rezipierbar, wie entsteht visuelle Ironie? Hierbei kommen die Aktivität der Zuschauer ebenso wie Stereotype des Films, einschließlich konventioneller Bild- und Erzählformen, ins Spiel, die den ironischen Umgang herausfordern und ihn ermöglichen.

Als Referierende sind angekündigt: Prof. Dr. Oksana Bulgakowa (Universität Mainz), Dr. Matthias Brütsch (Universität Zürich), Prof. Dr. Oliver Fahle (Ruhr Universität Bochum), Vertr.-Prof. Dr. Britta Hartmann (Universität Bonn), Jun.Prof. Stefanie Kreuzer (Universität Saarbrücken), Prof. Dr. Susanne Marschall (Universität Tübingen), Prof. Dr. Fabienne Liptay (Universität Zürich), Lilia Lustosa de Oliveira (Universität Lausanne), Prof. Dr. Karl Sierek (Universität Jena), Prof. Dr. Hans J. Wulff (Universität Kiel), Dr. des Julia Zutavern (Universität Zürich) und Prof. Dr. Jörg Schweinitz (Gastgeber an der Universität Zürich)