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Seminar für Filmwissenschaft

Januar 2023: Sesamstraße, HÄUSER (#067)

Sesamstrasse
Sesamstrasse
Sesamstrasse
Sesamstrasse
Sesamstrasse

 

„Im November 76 fiel mir was für die Sesamstraße ein. Ich notierte Bilder von kaputten Häusern und nichtkaputten, Ruinen, die vom Krieg kommen und solchen, die vom Frieden kommen, Landhäusern und Stadthäusern, Häusern, die in der Stadt ein Leben wie auf dem Land versprechen oder ein Sterben wie in der Stadt.
Im Februar 77 bekam ich die Zusage, davon ein paar Teile in der Länge von 7 min drehen zu dürfen. Mit der Kürzung war eigentlich die Substanz der Sache schon vernichtet; die Schönheit der dichotomischen Methode hätte sich nur zeigen können, wenn sich bewiesen hätte, daß damit der Grundstein zur Wahrnehmung aller Häuser gelegt ist.“

Harun Farocki: Neues vom Wixer, in: Filmkritik, Nr. 259, Juli 1978, S. 370–376: 373. Wiederveröffentlicht in Harun Farocki: Ich habe genug! Texte 1976–1985, hg. von Volker Pantenburg, Köln: Walther König 2019 [= Harun Farocki: Schriften, Bd. 4], S. 140–149: 145.

Abbildungen: Sesamstraße: KINDERHÄUSER (Arbeitstitel), 10 min, Regie: Harun Farocki, 1977, nicht gesendet. Das Material (16mm-Negativ, Farbe) wurde 2018 im Archiv des Harun Farocki Instituts gefunden. Die Büchse trägt die Aufschrift „Sesamstrasse Kinderhäuser“. Tonmaterial konnte bisher nicht gefunden werden. Die Digitalisierung erfolgte im März 2021 mit finanzieller Unterstützung des LOEWE-Schwerpunkts „Architekturen des Ordnens. Praktiken und Diskurse zwischen Entwerfen und Wissen“). Zu sehen ist Michael Klier als Briefträger; unten Harun Farocki.

 

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